Montag, 22. März 2010

Interkulturelle Begegnungen

oder 90 min Fußball.
Zum ersten Mal in meinem Leben nahm ich an einem Fußballspiel teil, welches 90 Minuten ging.

Von einem Fußballverein - aus einem unserer Nachbardörfer - wurden unsere Studenten zu einem Spiel eingeladen. Da sie die erforderlichen 12 Mann nicht auftreiben konnten, durften die zwei Schreiner, Sebastian (FSJ-ler) und ich ihr Team verstärken. So sind wir in der afrikanischen Nachmittagssonne in das benachbarte Dorf gelaufen. Der Fußmarsch dorthin dauerte ca. 30 min. und wurde von einer lauten Stationtröte begleitet. Am Abend meinte Miri, dass man uns noch Kilometer weit gehört habe. Irgendwie muss man dem Gegner ja Respekt einflössen.

Dort angekommen zogen wir uns um und wärmte uns auf. Pastor Joe durfte in der Innenverteidigung ran. Nicht unbedingt meine Lieblingsposition aber, es war ganz ok. Dumm war nur, dass die Gegner meist mit 2 Mann Überzahl kamen und so war es nicht immer leicht ein guter Verteidiger zu sein. Nichtsdestotrotz machte es sehr viel Spaß. Ohne Verletzungen und mit einem komfortablen 2:1 gingen wir in die Pause.

Ehrlich gesagt, hätten mir die ersten 45 min. schon gereicht, aber die zweiten sollten noch folgen. Da unsere Gegner im Schnitt mindestens 5 Jahre jünger waren und wahrscheinlich 1-2 Mal in der Woche trainieren, musste es so kommen. In der zweiten Halbzeit waren unsere Stürmer so gut wie abgemeldet. In der Abwehr waren wir nur damit beschäftigt unseren Kasten sauber zu halten. Nach ca. 60 min. wurden die Beine immer schwerer und so musste einmal die Latte für mich retten. Endlich nach 90 min. kam der Pfiff. 2:1 wir hatten gewonnen.

Freudig - trotz der schweren Beine - traten wir unseren nach Hause Weg an. Als Ausdruck der Verbundenheit durfte ich mit einem Studenten "Händchen haltend" nach Hause laufen. Ist ein komischen Gefühl, aber das gehört dazu. Zudem drückte das u.a aus, dass mit durch den Fußball eine Beziehung zu den Studenten gewachsen ist. Nicht schlecht, für was der Fußball alles gut ist.
oder alleine Essen
Manchmal schaut Miri nach ihrem Unterricht bei den Studentenfrauen vorbei. Morgens, nach der Andacht, wird sie meist von ihnen zum "Reden" eingeladen. Dieser Einladung folgt man als lernwilliger Sprachschüler gerne. Allerdings bleibt es normalerweise nicht beim Reden, sondern es wird eigentlich immer noch etwas zu Essen aufgetischt.

Eigentlich wollte Miri zum Reden kommen. Naja, nun findet das Gespräche auf dem Hof zwischen Küche und Haus statt. Ist das Essen dann fertig, wird es ins Haus getragen und der Gast, in diesem Fall Miri, darf ins Haus zum Essen. Leider essen die Gastgeber nicht mit. Sie warten draußen bis man fertig ist und freuen sich über das, was man gegessen hat und über das was man noch übrig gelassen hat.

Als Schwabe fehlt einem manchmal die Soße. Jedoch ist das Essen gar nicht so schlecht. Nach dem Essen führt Miri das Gespräch nach ihren Möglichkeiten weiter.


Gott beschenkt uns immer wieder mit tollen Begegnungen, bei denen wir unsere geringen Sprachkenntnisse ausprobieren dürfen und viel über die Kultur lernen können. Vielen Dank wenn du weiter für solche Begegnungen betest.

Keine Kommentare: